Horizontalbohrtechnik

Die Horizontalbohrtechnik ermöglicht im Kabel- und Rohrleitungsbau grabenlose Leitungsverlegung. Mit unseren Bohranlagen von 6,5 bis 250 t Zug- und Schubkraft durchörtern wir alle Bodenklassen und verlegen grabenlos Leitungen aller Art.

Das Verfahren ermöglicht Ihnen eine schnelle, umweltschonende und wirtschaftliche Alternative gegenüber der offenen Bauweise.

Anwendungsspektrum

  • Verlegung von Schutzrohren und Rohrleitungen jeder Art
  • Horizontalbohrungen in allen Bodenklassen, einschl. Felsbohrungen
  • Anlandungsbohrungen im Küstenbereich für die Netzanbindung von Offshore-Windparks
  • Unterquerung von Flüssen, Kanälen und Biotopen
  • Arbeiten im Grundwasserbereich, Drainagen, Horizontalfilterbrunnen
  • Horizontalbohrverfahren zum Detektieren von Blindgängern (Uxoscope)

Ablauf einer Horizontalbohrspülung

Mit Bohranlagen von 6,5 t bis 250 t Zug- und Schubkraft wird in allen Bodenklassen unter Einsatz einer Bohrsuspension eine Pilotbohrung mittels Ortungssystem zielgenau aufgefahren. Mittels eines Backreamers wird in einem oder mehreren Vorgängen die Bohrung aufgeweitet.

In dem dabei hergestellten und von der Bentonitsuspension gestützten Bohrkanal wird beim Rückzug des Bohrgestänges eine Rohrleitung aus Kunststoff, Gusseisen oder Stahl eingezogen.

Die Arbeitsschritte

Ein wesentliches Element der Projektplanung von Horizontalbohrungen ist die Festlegung des Bohrprofils zwischen Ein- und Austrittspunkt. Dabei müssen verschiedene Rahmenbedingungen beachtet werden, um zu gewährleisten, dass sich die theoretisch vorgesehene Bohrlinie auch in der Praxis realisieren lässt.

Der Bohrprozess beginnt mit der dreidimensionalen gesteuerten Pilotbohrung entlang der in der Bohrplanung festgelegten Bohrlinie. Die Bohrlanze ist mit einem auf den Boden abgestimmten Bohrkopf bestückt. Die umweltfreundliche Bentonit-Bohrspülung unterstützt den Abbau des Erdreiches, fördert Bohrklein nach außen und sorgt für eine stützende Gleitfähigkeit. Die Behandlung der Bohrspülung erfordert Spezialwissen, welches die Beermann-Bohrteams beherrschen. Hohe bodenmechanische Widerstände werden durch verschieden einsetzbare Maschinentechnik überwunden. Auch im Fels sind wir durch den Einsatz unserer Felsbohranlagen in der Lage, Horizontalbohrungen erfolgreich durchzuführen.

Elektromagnetische Impulse übertragen Lage, Neigung und Stellung der Bohrlanze zu einem oberirdischen Empfangsgerät. Bei Dükerungen unter breiten Flüssen oder Autobahnen ist ein kabelgeführtes Ortungssystem erforderlich, mit dem der Bohrverlauf auf einem PC übertragen und kontrolliert wird.

Alle Bohrdaten werden in einem Bohrprotokoll festgehalten. Notwendige Richtungskorrekturen erfolgen nach dem Uhrzeigerprinzip. Je nach Position der abgeschrägten Steuerfläche erfolgt bei Aussetzen der Rotation die Korrektur der Steuerung. Die Aufweitung der Pilotbohrung auf den erforderlichen Durchmesser wird beim Zurückziehen des Bohrgestänges durch ein rotierendes Aufweitwerkzeug mit gleichzeitigem oder – bei mehrmaligen Aufweitungsvorgängen – späterem Rohreinzug bei konstanter Überwachung der einzelnen Bohrspülungsparameter bewerkstelligt.